SUSIES stellt vor:
Hamburgs beste Manufakturen für regionale Produkte –
„Fein & Fertig“ und „Gesund & Mutter“ aus Othmarschen
SUSIES Local Food auf Genuss-Tour in Hamburg: Eine junge Mutter fragt sich, warum Fertiggerichte so viel „Unsinn” enthalten müssen? Und startet eine neue Marke – „Gesund & Mutter”. Zu Besuch bei Susi Leyck und Albrecht Schäfer, ihrem Koch
Es ist ein bekanntes Muster, dass der Mensch vor allem lernt, wenn ihm etwas selbst widerfährt, wenn ihn Dinge plötzlich persönlich beschäftigen. Dass Fertiggerichte mitunter übles Zeug sind, das sie vor allem durch die Tricks der Lebensmittelindustrie zusammen gehalten und mit Geschmacksverstärkern genießbar gemacht werden, das ist eigentlich nicht neu. Und doch wird einem das in seiner Konsequenz oft erst bewusst, wenn man plötzlich abhängig ist von solchen Lebensmitteln. Weil man etwa zu schlapp (zu faul, zu müde, zu verliebt – ach, eigentlich sind die Gründe doch egal!) ist, um selbst zu kochen.
Susi Leyck kam kurz nach der Geburt ihrer Tochter Frida in diese Situation. Sie brauchte einfach auch mal Zeit für sich, wollte schlafen, entspannen, tagträumen, sie wollte jedenfalls nicht in der Küche stehen und kochen. Doch der Versuch, ein Fertigessen zu kaufen und einfach aufzuwärmen, scheiterte an den Zutaten. In fast allen Gerichten fand sie Inhaltsstoffe, die für eine stillende Mutter entweder nicht geeignet waren, oder die ihr zumindest so schienen. Und das Essen, das man bestellen kann? Vor allem Pizza, China, Thai und Sushi. „Mir ist da zum ersten Mal aufgefallen", sagt Susi, „dass es keinen Lieferservice mit deutscher Küche gibt."
Was aber hat sich geändert im Lernverhalten des Menschen? Hat er früher vor allem gewehklagt, wenn er mit einer Situation unzufrieden war, entsteht heute aus dem Mangel nicht bloß Verzweiflung, sondern eine neue Geschäftsidee. Und Susi beschloss: Dann muss ich das eben ändern. Das war der Start für „Gesund & Mutter”. Gutes Essen, ohne fiese Zutaten, appetitlich abgefüllt in einem Einmachglas. Das Bild, wie das Essen präsentiert werden sollte, stand von jeher klar vor ihrem geistigen Auge. Jetzt brauchte sie nur noch jemanden, der das Essen auch zubereitet. Denn Susi ist eine Marketing-Frau. Undzwar eine gute. Als solche weiß sie, sie braucht einen guten Koch.
Jetzt kommt Albrecht Schäfer ins Spiel. Er ist gelernter Koch und Küchenmeister, hat in einigen renommierten Restaurants und Hotels gearbeitet und dann die Welt bereist. Wenn Albrecht von seinen Reisen bis nach Brasilien erzählt, dann leuchten seine Augen. Als seine Mutter älter und hilfsbedürftiger wurde, begann er für sie zu kochen. Und setzte sich auch mit dem Einkochen auseinander: Wie können vorbereitete Mahlzeiten ihren Geschmack halten? Wie bleibt appetitlich und ansehnlich, was im Glas ist? Immer mehr optimierte Albrecht das Prinzip des Einkochens. Und so war es fast folgerichtig, dass der erfahrene Koch und die gründungslustige Mutter zusammen kamen.
Jetzt sitzen wir mit beiden in Susis Küche. Sie wohnt mit Mann und Tochter im Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Othmarschen, eine Frau mit vollem dunklen Haar und einem sehr schönen Lachen. Wir haben uns über die Entstehungsgeschichte von „Gesund & Mutter” unterhalten, und dass zwei Monate nach dem Start der Marke ein Ableger für Nicht-Mütter entstand, „Fein & Fertig”. Es folgt dem gleichen Prinzip: gute Produkte, fein zubereitet, sinnlich und ansprechend abgefüllt. Allerdings sind diese Fertiggerichte weniger auf die Bedürfnisse stillender Mütter ausgerichtet. Soll heißen, auch Knoblauch, Zwiebeln und schärfere Gewürze werden verwendet. Vor allem aber kommt in diesen Gerichten der Geist der Susi-Küche zu tragen – regional, modern, deutsch.
Susis und Albrechts Lieblings-Adressen für regionales Essen in Hamburg
Fleischerei Fricke in Eimsbüttel – Der Bio-Metzger in der Osterstraße liefert überragende Fleischqualität.
Fischmarkt in Altona – Klar, gibt es hier viele Touris. Aber in Sachen Obst und Gemüse ist das eine der besten Einkaufsmöglichkeiten in Hamburg.
Lühmanns in Blankenese – Die machen sooo tolle Küche, vor allem Obst- und Blechkuchen. Sensationell ist auch das Frühstück, das allein einen Sonntagsausflug rechtfertigt.
Die beste local cuisine bei SUSIES
Vlet – Hafencity
Zum Spätzle – Neustadt
Altes Mädchen – Sternschanze
Gutsküche Wulksfelde – Tangstedt
Elbe Orient Gourmet – Fuhlsbüttel
Langhans Suppenmanufaktur – Sternschanze
Auch diese Adressen gefallen SUSIES
Tarterie St. Pauli, Speisekammer, Lokal1, Klippkroog
Bei all dem Gerede über das Essen sind wir jetzt ein wenig neugierig geworden. Und Albrecht bietet uns an, zwei Gerichte zu kosten. Er zieht das Einweggummi unter dem Glasdeckel hervor, es zischt, und er gießt eine Portion „Auberginenröllchen in Tomatenkompott” in einen Topf, in den anderen eine Portion „Kalbstafelspitz in leichter Wasabi-Sauce, kleine Karotten und Laratte-Kartoffeln”. Unter Zugabe von zwei Esslöffeln Wasser wird das Essen sorgfältig aufgewärmt. Dann probieren wir. Während Susi ganz cool bleibt, wirkt Albrecht fast ein wenig aufgeregt in seiner weißen Kochjacke.
Und ist dann sichtbar erleichtert, als wir sagen, dass es uns schmeckt, sehr sogar. Aus persönlicher Vorliebe mögen wir die Auberginenröllchen besonders, finden aber den Tafelspitz auch gelungen. Sehr lecker. Das Essen hat eine dezente Würzigkeit, die jeder um ein wenig Pfeffer und Salz erweitern kann, auch soll. Albrecht verrät ein Geheimnis seiner Einkochkunst, er bereitet die Zutaten einzeln zu und mischt sie dann erst im Glas. Ahh, aufwändig aber gut. Wir essen und loben und notieren und finden, ein perfekter Moment für ein Interview.
Wieso „Gesund & Mutter”, „Fein & Fertig“?
Die Namensfindung ist immer das schwierigste. Ich wollte keinen Kunstnamen, der irgendwie auf „a” endet. „Gesund & Mutter” fiel mir unter der Dusche ein, auf „Fein & Fertig” kam mein Mann beim Frühstück. Das Schöne an beiden Produktnamen – man hat sofort eine Vorstellung davon, was man zu erwarten hat.
Wie wichtig sind regionale Produkte für deine Küche?
Sehr! Albrecht kauft vor allem im Umland ein. Und bringt von seinen Fahrten dann auch mal einen Sack Kartoffeln mit, den er auf einem Hof gekauft hat, oder kauft Fleisch von einem Landmetzger. Nachhaltigkeit ist für uns ein wichtiges Thema, das sieht man auch an unserer Verpackung im Einmachglas, mit Gummi und Papp-Etiketten. Man kann die Gläser entweder weiter verwendend oder an uns zurück schicken. Wir reinigen sie, sterilisieren sie und verwerten sei erneut.
Wie ließe sich eure Küche am besten charakterisieren?
Deutsche Aromaküche, ein vernünftiges, sehr pures Produkt ohne unnötige Zutaten. Es wird alles selbstgemacht und frisch eingekocht. Unsere Essen sind ordentlich gelagert – in dunklen Räumen bei 15 bis 18 Grad – noch drei bis sechs Monate haltbar.
Ihr seid Anfang des Jahres gestartet, jetzt stellt sich langsam der Erfolg ein. Wie geht es weiter?
Ja, wir werden profitabler. Aber es gibt noch einiges zu tun. Wir machen ja alles zu zweit: Rezepte entwickeln, kochen, abfüllen, etikettieren, ausliefern... Es gibt noch reichlich Entwicklungspotential. Was mich vor allem freut, ist die Reaktion vieler Mamas: Sie mögen unser Essen, loben uns, dass sie schon lange keine so gute deutsche Küche mehr gegessen haben. Das motiviert.
Fotos: Susanne Baade, Text: Dirk Lehmann
Fein&Gut, Gesund&Mutter
Susi Leyck, Albrecht Schäfer
Quellental 17
Hamburg-Othmarschen
SUSIES Empfehlungen: Wir mochten die Auberginenröllchen sehr gerne, die hatten eine tolle Konsistenz und einen sehr schön fruchtigen Geschmack. Aber auch das Spargelragout hat eine tolle Cremigkeit.