SUSIES stellt vor:
Hamburgs beste Manufakturen für regionale Produkte –
„Von Freude” aus Eppendorf

 

SUSIES Local Food trinkt mit Natalie und Martin. Enttäuscht von den Produkten der großen Hersteller, begannen die beiden ihr eigenes Bier zu brauen. Das Ergebnis ist ein hopfig-fruchtiges „Ale Primeur”. Ein was bitte? Wir treffen das Craft-Beer-Start-Up „Von Freude”

Unsere These: Dies ist das erste Intellektuellen-Bier. Wir wollen Natalie und Martin nicht der Schnöseligkeit zeihen, ihnen nicht abstreitig machen, dass sie mit Herzblut und Leidenschaft bei der Sache sind. Das Gegenteil ist der Fall. Doch auf der Suche nach einem Kriterium, das hilft, das Produkt der beiden einzuordnen, wurde uns klar: „Von Freude” ist ein intellektuelles Bier.

Craft-Beer ist hip. In Hamburg hat Ratsherrn mit eigener Micro-Brewery, Bier-Shop und Braugasthaus den Trend aufgegriffen. Im „Alten Mädchen” präsentieren immer wieder auch kleinere Brauer ihre Produkte. An einigen dieser Verkostungen haben wir teilgenommen, mit diversen Machern gesprochen, uns ihr Handwerk erklären lassen. Und wir haben schon viele gute Gespräche geführt. Deshalb können wir sagen: Natalie, die lange in der Textilbranche gearbeitet hat, und Martin, der Ex-Banker, sind anders.

Wir treffen die beiden bei „Dieter Sanchez”, das Bistro in Langenhorn ist ja bereits eine Hamburger Instanz für gut gemachte Fleischgerichte wie Pulled Pork, Cheese-Steak und das schöne Bekenntnis „Hier wird Fastfood noch mit Liebe gemacht”. Auch was die Bier-Auswahl betrifft, ist das Lokal, in dem überhaupt kein Dieter arbeitet (doch darüber später mehr), ganz vorn dabei. Hier kann man neben Ratsherrn und Kehrwieder auch „Von Freude” trinken.

Wie es dazu gekommen ist? Natalie und Martin suchen sich ihre Partner selbst aus. Von Zeit zu Zeit streifen die beiden durch Hamburg, checken Restaurants und Kneipen, prüfen Atmosphäre und Speisekarte, auf der Suche nach Gastronomen, die zu ihnen passen. Schon diese Art der Partnerwahl ist ungewöhnlich. Und die beiden lassen keinen Zweifel daran, dass es für sie dabei wichtigere Faktoren gibt als Umsatz.

Ungewöhnlich ist auch die Ernsthaftigkeit der beiden. Während manche Brauer vor allem Hopfen oder Malz und viel Spaß am Alkohol in ihre Biere stopfen, eifern Natalie und Martin den Vorbildern der Weinwelt nach, orientieren sich etwa am Beaujolais Primeur, einem eher einfachen Rotwein, der – wenn gut gemacht – mit wahrer Finesse überraschen kann. Und auch ihr Bier überrascht, es ist kein reines Ale, aber auch kein Pils, es ist bitter und doch fruchtig, hat einen recht hohen Alkoholgehalt, lässt sich aber leicht und süffig trinken. Bernsteinfarben glänzt es im Glas unter einer leichten, cremigen Schaumhaube.

Geschmack und Aussehen sind kein Zufall. Tagelang experimentieren die beiden in ihrer Küche, setzen Sud nach Sud an, probieren diverse Hopfen, lagern das Bier für ein paar Tage im Kühlschrank, testen es erneut, um herauszufinden, ob der Geschmack hält. Und erst wenn sie wirklich zufrieden sind, gehen die beiden mit ihren Zutaten in eine Brauerei.

 
SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

Natalie und Martins Lieblings-Adressen für regionales Essen in Hamburg

Dieter Sanchez in Fuhlsbüttel – ein Imbiss mit Anspruch, in dem es allerdings gar keinen Dieter gibt (doch das ist eine lange Geschichte). Steffi und Phillip, der Chefkoch einer großen Hotelkette war, servieren hervorragende Fleischgerichte und haben auch eine schöne Bier-Auswahl...

F*-Burger überall in Hamburg – David, ein Ex-VW-Manager, der sich inzwischen „Burgermeister Zeek" nennt, steht mit seinem Imbisswagen an diversen Plätzen der Stadt (wo genau, darüber informiert die Website) und verkauft „Patty Melt Sandwiches”, wie sie früher an den Fernstraßen der USA angeboten wurden. Großartig.

Ernesto Camarillo aus Altona – die Salsa von Ernesto werden zum Teil nach einem Rezept seiner Großmutter gemacht, sie sind fruchtig, frisch und manchmal verdammt scharf. Wir haben ihn in der Markthalle kennen gelernt und sind inzwischen gut befreundet.

Die besten local producer bei SUSIES

pHenomenal Tonic – St. Georg 

Elbe Orient Gourmet – Fuhlsbüttel 

Mr. Hoban´s – Wedel 

Senf Pauli – Eilbek 

Auch diese Adressen gefallen SUSIES

Lokal1, Esszimmer FeineKost 

Wir kommen von der Liebe zum Kochen. Und wollten einfach auch ein gutes Bier trinken.
— Martin
 

Jetzt holt Martin vier Flaschen aus einer unscheinbaren Plastiktüte, sie haben noch kein Etikett. Er öffnet eine, gießt uns ein wenig von einer goldbraunen, nur leicht schäumenden Flüssigkeit ein, Natalie und sich selbst auch. Es ist ein neues Bier, noch in der Testphase. Wir probieren, es schmeckt fruchtig, leicht, ein Bier wie ein Sommerabend, vielleicht mit etwas zu wenig Kohlensäure. Auch Natalie und Martin sind noch nicht ganz zufrieden.

Martin öffnet die zweite Flasche. Es ist das gleiche Bier, nur ein anderer Abzug. Es hat mehr Kohlensäure und gleich mehr Charme. Viel besser. Die beiden nicken. Und wir auch. Es macht Spaß, in so einen intensiven Prozess reinschmecken zu dürfen. Bevor Martin die dritte Flasche öffnet, nutzen wir die Gelegenheit für ein kurzes Interview.

 

Wieso „Von Freude“?

Wir wollten auf keinen Fall einen englischen Namen. Wir wollten auch keine Umlaute, weil unser Bier in anderen Ländern funktionieren soll. Und wir haben unzählige Namen ausprobiert. Am Ende überzeugte „Von Freude” mit seinem Adelstitel.

Wie regional ist euer Bier?

Um ehrlich zu sein: geht so. Das Malz kommt aus Deutschland und aus Großbritannien, der Hopfen zu Teilen aus den USA und aus Deutschland. Und weil wir noch keine eigene Brauerei haben, entsteht unser Bier an verschiedenen Orten. Aber: Es wurde hier erfunden und wird bald auch hier gebraut. 

Warum überhaupt Bier?

Wir kommen beide von der Liebe zum Kochen, wir kochen gern. Und wir waren unzufrieden mit der Qualität der Biere. Was die Industrie zum Teil macht, ist wirklich ätzend: So kann man Sirup kaufen, mit dem man aus einem Allerwelts-Pils ein dunkles, eher süßliches oder ein trübes würziges Bier machen kann. Wir wollten ein Ale machen, das nur nach seinen Zutaten schmeckt.

Auf eurem Ale Primeur gibt es keinen Hinweis auf das Reinheitsgebot. Warum nicht?

Wir halten das für unnötig. Das Reinheitsgebot regelt eigentlich was ganz anderes, als uns die Bier-Industrie weiß machen will, es ging vor allem um den Preis einer Maß, und dass etwa kein Weizen verbraut werden soll, weil in jenen Jahren, in denen es immer wieder schwere Hungersnöte gab, daraus Brot gebacken werden sollte.

Was sind eure Pläne mit „Von Freude”?

Wir sind gerade in Gesprächen mit diversen Kapitalgebern, um eine eigene kleinere Brauerei aufzubauen. Es lässt sich ganz gut an. Dann sollen langsam neue Sorten hinzu kommen. 

 


Von Freude 

Natalie Warneke und Martin Schupeta 

Tarpenbekstraße 143 

Hamburg-Eppendorf 

www.vonfreude.de

Eine Übersicht über die Hamburger Geschäfte, die Von Freude verkaufen, sowie Bars und Restaurants, die Von Freude anbieten, findet ihr auf der Website. Dort könnt ihr auch direkt bestellen. 
Im Craft-Bier-Store in den Schanzenhöfen findet ihr Von Freude ebenfalls. 

Für den Sommer ist ein sonnengelb-sommerlich frisches Bier in Vorbereitung, das allerdings noch keinen Namen hat... 

SUSIES Empfehlungen: ein gut gekühltes Glas „Ale Primeur”.