Susies stellt vor:
Hamburgs beste Manufakturen für regionale Produkte  –
Mr. Hoban´s Coffee Roastery in Wedel 

 

SUSIES Local Food zu Besuch bei
Mr. Hoban´s in Wedel. Weil Jan-Cort unzufrieden war mit der Qualität der angebotenen Kaffees, hat er beschlossen, selbst zu rösten. Sein fruchtiger Espresso ist ein Gedicht. 

Keine Sorge, wir wissen dass es im Alten Land keine Kaffeeplantagen gibt, und dass im Holsteinischen Hochland kein Arabica angebaut wird (hach, und ein wenig schade finden wir es auch). Und doch ist es gerechtfertigt, bei SUSIES LOCAL FOOD einen Röster vorzustellen, denn seit Generationen wird in dieser Stadt Kaffee veredelt.

Eigentlich hatte Jan-Cort Hoban damit kaum mehr zu tun als wir, er trank gern Espresso. Punkt. Vielleicht ein wenig mehr als wir. Denn der Hamburger mit irischer Herkunft war in der Dot-com-Branche tätig, und deren Treibstoff war der schwarze Saft, man hatte ständig einen zu hohen Coffein-Anteil im Blut. Bis die Krise kam und eine ganze Branche kollabierte. Jan-Cort wurde arbeitslos. Und übernahm einen Job im Unternehmen eines Freundes, der eine neue Espresso-Marke aufbaute. Es war der Einstieg in eine andere Welt. „Je mehr ich mich damit befasste, um so größer wurde meine Leidenschaft für Kaffee.”

Der Mann mit der Schiebermütze eröffnete mit einem Partner sogar ein Café, stieg aber bald wieder aus, weil ihm all das zu viel wurde – er sehnte sich nach einer besseren Work-Life-Balance. Und widmet sich jetzt ganz dem Produkt. In Wedel. Das Ladenlokal, dessen Tür nun der Schriftzug „Mr. Hoban's Coffee Roastery” ziert, befindet sich in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Einst war es eine Bäckerei, doch nach vier Generationen musste man den Betrieb aufgeben, das Industriebrot der nahen Discounter war zu billig.

Der Türgriff in Brezel-Form erinnert an die Vergangenheit, ansonsten wurde der Laden komplett modernisiert. Ein Raum fungiert als Lager, darin stapeln sich Leinensäcke voll Kaffeebohnen und Holzkisten für die Auslieferung des frischen Espressos. Einer ist das Büro, mit Telefon und Computer, zwei Kaffeepflanzen kämpfen hier im lichtarmen, norddeutschen Winter ums Überleben. Und da, wo früher das Brot verkauft wurde, steht nun ein großer Röst-Automat. Mit einem iPad zeichnet Jan-Cort den Verlauf der Röstung auf, der typische Duft heißer Kaffeebohnen liegt in der Luft.

Es genügt, dem Mann nur ein paar Minuten zuzusehen, und man erkennt sofort, mit welcher Hingabe er arbeitet, die Temperatur Schritt für Schritt erhöht, immer wieder den Röstgrad prüft und schließlich die noch dampfenden Bohnen auf das Abkühlsieb rieseln lässt. Es ist dieselbe Sorgfalt, mit der er später einen Espresso zubereitet. Er serviert ihn in kleinen, dickwandigen Tassen mit einer fetten Crema. Und es ist verblüffend, wie süß-aromatisch-kraftvoll sein Espresso schmeckt, die Bohnen kommen aus der Region Kaffas im Südwesten Äthiopiens. Ein wundervoller Genuss. Jan-Cort nickt zufrieden. „Ich glaube, ich könnte meinen Kaffee bei einer Blindverkostung aus vielen anderen herausschmecken.”

 
SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

SUSIES LOCAL FOOD HAMBURG – das Netzwerk für regionales Essen verbindet die besten Adressen.

Jan-Corts Lieblings-Adressen für regionales Essen in Hamburg

Café Louise in Fuhlsbüttel – eines der besten seiner Art in der Stadt, tolle Brötchen.

Erste Liebe Bar in der Neustadt – einst war es quasi die Kantine einer Produktionsfirma, jetzt ist es ein stylishes Bio-Café.

Schlachterei Wohler in Rissen – das beste Fleisch in Hamburgs Westen.

Lokal 1 in der Sternschanze – ein besonderes Restaurant, in dem auch mal ein frisch geschossener Hirsch hängt.

Die besten local producer bei SUSIES:

Feines Zeug – Nüsse und Snacks

Jö Makrönchen – Macarons

Janalade – Backmischungen im Glas

Meins – Fruchtaufstriche und Chutneys 

Hof Eggers – Bio-Fleisch und Aufstriche 

Auch diese Adressen gefallen SUSIES:

Milchhof ReitbrookpHenomenal TonicGoldburger 

 

Und jetzt, da wir so zusammen stehen, Kaffee trinken, ist ein guter Moment für ein kurzes Interview.

 

Wieso „Mr. Hoban's“?

Auf der Suche nach einem Namen schlug eine Freundin vor, selbst als Testimonial für das Produkt einzustehen. Und so entstand Mr. Hoban's und das Symbol mit der Mütze.

Wie regional bist du?

Klar, Kaffee ist nicht local. Doch das Thema liegt mir sehr am Herzen. Die Kisten, in denen ich meinen Kaffee ausliefere, bekomme ich von einem Obstbauern aus der Region. Ich nehme die Verantwortung ernst, kaufe selbst bewusst ein. Ich liebe zum Beispiel Brot und schätze die Handwerkskunst, die darin steckt, sehr. Wenn mich beim Ausliefern mein Sohn begleitet, dann kaufen wir uns etwa im Café Louise immer belegte Brötchen. Selbst mein Sohn, er ist elf Jahre alt, ist begeistert von der Qualität. 

Wann zeichnete sich ab, dass dein Produkt funktioniert?

Schon ziemlich bald. Mein Vater war Unternehmensberater, deshalb habe ich einen guten Business-Plan, ich kann genau sehen, wie es läuft. Und es läuft gut. Obwohl mein Kaffee etwas teurer ist als andere. Aber mir ist es wichtig, mit guten Produzenten zu arbeiten, die sich auch sozial engagieren, etwa für die Kosten der ärztlichen Versorgung ihrer Mitarbeiter und deren Familien aufkommen oder Schulen errichten. Sowas kriegt man nicht, wenn weniger als zehn Euro für ein Kilo bezahlt.

Wie wird sich Mr. Hoban's weiter entwickeln?

Meine Kapazitäten sind begrenzt. Ich habe mir vorgenommen, jeden Monat eine besondere Sorte zu rösten, wie den Sidamo, den ihr heute getrunken habt. Doch große unternehmerische Ambitionen habe ich nicht. Ich will mit Mr. Hoban's genau so klein bleiben wie es jetzt ist, ich habe die Sorge, dass sonst die Qualität leidet.

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"Je länger ich mich damit befasse, desto größer wird meine Leidenschaft für Kaffee."

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Mr. Hoban´s Coffee Roastery 

Jan-Cort Hoban

www.mrhobans.com 

Kaufen und trinken kann man Mr. Hoban's Sorten im TIDE, bei La Douce und in der Tarterie. Der Kilopreis für den kraftvoll-blumigen Espresso beginnt bei 26 Euro, der weich-aromatische Filterkaffee startet bei 23 Euro. Wobei schon die zeremonielle Zubereitung des Filterkaffees beeindruckt: wie erst alles gewärmt wird, selbst das Filterpapier, wie dann Kaffeepulver und Wasser genau abgewogen werden, und wie dann der Kaffee selbst noch einen Moment ziehen soll, bevor man ihn trinkt...

SUSIES Favorit ist der Espresso aus Kaffa, ein kraftvoller Kaffee, fruchtig und überraschend süß. Sehr lecker.